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Bernstein – goldgelber Schatz aus Nord- und Ostsee

Bernstein zählt zu den ältesten Schmucksteinen und dem fossilen Harz wird eine heilkräftige Wirkung zugeschrieben. Nach stürmischen Nächten an der dänischen Nord- und Ostseeküste schlägt die Stunde der Schatzjäger, die die Strände nach den kleinen, gelben Steinchen absuchen.  

Bernstein: Millionen Jahre altes Baumharz

Bernstein ist fossiles Baumharz, das vor Jahrmillionen entstanden ist. Die ältesten gefundenen Harze haben ein Alter von 300 Millionen Jahren. Bernstein aus Nord- und Ostsee ist deutlich jünger. Er entstand vor etwa 55 Millionen Jahren im Tertiär, als die Dinosaurier ausgestorben waren und sich die heutige Tier- und Pflanzenwelt zu entwickeln begann. Bernsteinvorkommen gibt es, abgesehen von den Polregionen, auf der ganzen Welt.  

Einst standen ausgedehnte „Bernsteinwälder“ an verschiedenen Stellen auf dem Globus. Aus Wunden in der Rinde von Kiefern und Nadelgehölzen trat Baumharz aus, das an der Luft schnell aushärtete. Riesige Mengen dieses Harzes sanken nach Überflutungen auf den Meeresgrund ab, wo sich Sedimente über ihnen ablagerten. Durch den steigenden Druck und das Fehlen von Sauerstoff versteinerte das Baumharz und wurde im Verlauf von Jahrmillionen zu Bernstein.  

Bernstein mit unterschiedlicher Färbung

Die meisten Bernsteinsucher halten an den Stränden Dänemarks nach den Bernstein mit gelblicher bis bräunlicher Färbung Ausschau. Obwohl diese Farben typisch für das fossile Baumharz sind, können vereinzelt abweichende Farbnuancen auftreten. Ein milchiger Gelbton deutet auf Lufteinschlüsse hin, die entstanden sind, als das Harz ausgetreten ist. Lag das Harz lange Zeit in eisenhaltigen Sedimenten, kann der Bernstein leicht rötlich schimmern. Eine grünliche Färbung haben Steine, die in einer Umgebung mit einer hohen Konzentration von Schwefelkies (Pyrit) gelegen haben. Wegen der optischen Ähnlichkeit mit dem gelben Edelmetall wird Pyrit auch als Katzengold bezeichnet. Selbst nahezu schwarzer Bernstein wurde in verschiedenen Regionen der Erde bereits entdeckt.  

Video: Bernstein - das Gold des Meeres - so wird er bearbeitet

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schatzjagd

Für die Schatzsuche in einem Urlaub in einem Ferienhaus in Dänemark spielt es keine Rolle, ob Sie ein Urlaubsdomizil an der Nordsee oder der Ostsee gebucht haben. Die Aussichten auf einen Fund sind an beiden Meeren gleich gut. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit die Schatzsuche von Erfolg gekrönt ist. Bernstein löst sich nur bei stürmischer See vom Meeresgrund. Beste Aussichten auf einen Fund haben Sie aus diesem Grund nach stürmischen Nächten, bei denen der Wind hohe Wellen vor der Küste auftürmt.  

Langschläfer haben allerdings kaum Chancen auf einen Fund. Die ersten Schatzjäger zieht es bereits im Morgengrauen an die dänischen Strände, wo sie im angespülten Tang, in Kiesbänken und zwischen Muschelschalen nach den kleinen gelben Steinchen suchen. An der dänischen Nordseeküste spielen darüber hinaus die Gezeiten eine wichtige Rolle. Erfahrene Bernsteinsammler begeben sich bei Ebbe in das Watt und suchen gezielt Muschelansammlungen auf. In diesen Hindernissen verfangen sich die gelben Steinchen und werden nicht vom zurückweichenden Wasser wieder in das Meer gespült.  

Typische Erkennungsmerkmale und Eigenschaften

Bernstein kann anhand charakteristischer Merkmale von anderem Strandgut unterschieden werden. Das fossile Baumharz besitzt nur eine geringfügig höhere Dichte als Wasser. Diese Eigenschaft hat konkrete Auswirkungen auf die Häufigkeit der Funde an den dänischen Stränden. Ist das Salzwasser kalt, wie im Frühling, im Spätherbst und im Winter, hat es eine höhere Dichte. Bernstein treibt vom Meeresgrund nach oben und schwimmt auf der Wasseroberfläche. Hohe Wellen tragen die gelben Steine an die Strände, wo sie sich in angespültem Seetang oder Muscheln verfangen. Bernstein ist darüber hinaus brennbar. Diese Eigenschaft spiegelt sich im Namen wider, denn dieser leitet sich vom mittelniederdeutschen „bernen“ (brennen) ab. Beim Verbrennungsvorgang entsteht ein aromatischer Duft, dem im Mittelalter eine heilkräftige Wirkung zugeschrieben wurde.  

Vorsicht Verwechslungsgefahr!

An den Stränden von Nord- und Ostsee werden neben Bernstein verschiedene Materialien angespült. Unter anderem befinden sich bedauerlicherweise auch bernsteinfarbene Phosphor-Klumpen darunter, die von phosphorhaltiger Munition aus dem Zweiten Weltkrieg stammen. Das schnell entflammbare Material kann leicht mit Bernstein verwechselt werden, da beide Materialien für Laien nur schwer zu unterscheiden sind. Der angespülte Phosphor besitzt eine niedrige Selbstentzündungstemperatur von lediglich 34 °C. In einigen Fällen entzündete sich der Phosphor während der Bernsteinsuche in der Hosentasche und verursachte schwere Brandverletzungen beim Träger.  

Dänischer Bernsteinschmuck

Wie im ganzen Nord-Ostsee-Raum wird auch in Dänemark Bernstein zu Schmuck verarbeitet. In nahezu jeder Hafenstadt zwischen Fünen und Jütland gibt es Juweliere und Modeschmuckgeschäfte, die mit Bernstein geschmückte Ringe, Halsketten und Armbänder im Sortiment führen. In der Regel handelt es sich um geschliffenen Bernstein, der einen honigfarbenen Schimmer hat. In einigen Orten an der dänischen Nord- und Ostseeküste befinden sich Schauwerkstätten, in denen Schmuckdesigner das fossile Baumharz einfassen und zu Schmuckstücken verarbeiten.

Ob es sich um echten Naturbernstein oder um die Billigvariante aus gepresstem Bernsteinstaub handelt, stellen Sie anhand der Materialstruktur fest. Sind im Bernstein feine Risse und Linien zu erkennen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Naturmaterial aus dem Meer.

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