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Wikingerschiffsmuseum in Roskilde

Die Wikinger waren erstklassige Seefahrer, hervorragende Navigatoren und kompromisslose Eroberer. Ab dem 8. Jahrhundert führten sie ihre Beutezüge bis in den Mittelmeerraum und nach Grönland. Unverzichtbar waren für die Normannen ihre wendigen Langboote. Im Wikingerschiffmuseum in Roskilde werden einige Exemplare aus dem 11. Jahrhundert ausgestellt.  

Mittelalterliche Segelschiffe im Wikingermuseum

Die Wikinger nutzen für ihre Eroberungsfeldzüge auf dem europäischen Kontinent Segelschiffe mit einer speziellen Form. Aufgrund des schlanken Rumpfes wurden sie als Langboote bezeichnet. Am Bug befanden sich Verzierungen wie Schnitzarbeiten, Tier- oder Drachenköpfe. Im Wikingerschiffsmuseum in Roskilde werden fünf Langschiffe unterschiedlicher Größe ausgestellt, die im Jahr 1962 aus dem angrenzenden Roskilde Fjord geborgen wurden. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich um ein 16m langes Handelsschiff, zwei Kriegsschiffe mit einer Länge von 17 bzw. 30 Metern, um ein kleines Frachtschiff mit einer Länge von 11 Metern und um ein weiteres 14 m langes Handelsschiff.  

Im Museum wird ein Einführungsfilm mit dem Titel „Fünf Wikingerschiffe von Skuldelev“ gezeigt, der über die Fundumstände, die Bergung und Restaurierung der Wikingerschiffe aufklärt. Der Film ist auch in deutscher Sprache verfügbar. Die hölzernen Rümpfe der Langboote befinden sich in der Wikingerschiffhalle. Dort sind neben der Dauerausstellung auch wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themenkomplexen zu sehen. Das Wikingerschiffsmuseum steht direkt am Roskilde Fjord. Es wurde 1969 eröffnet und ein Besuch gehört für geschichtsinteressierte Urlauber und Mittelalterfans zum Pflichtprogramm in einem Urlaub in einem Ferienhaus in Dänemark.  

Video: Viking Ship Museum Roskilde

Die Wikingerschiffe als Unterwasserhindernis

Als zu Beginn der 1960er Jahre damit begonnen wurde, die fünf Schiffswracks aus der Wikingerzeit zu bergen, staunten die Archäologen nicht schlecht. Keineswegs handelte es sich um Schiffe, die bei kriegerischen Auseinandersetzungen oder durch eine Kollision mit Unterwasserfelsen gesunken waren. Alle fünf Segelschiffe wurden mit Steinen beladen und bei Skuldelev absichtlich im Roskilde Fjord versenkt. Die Rümpfe lagen in einer bestimmten Anordnung im weichen Schlick des Fjordes, der an dieser Stelle nicht viel mehr als einen Meter tief ist. Die versenkten Rümpfe bildeten ein unsichtbares Unterwasserhindernis, das die Wikingersiedlung Roskilde zuverlässig vor feindlichen Übergriffen schützte. Nur ortskundige Seeleute kannten die schmale Fahrrinne mit tiefem Wasser, das die ortsansässigen Wikinger für die Durchfahrt durch den Fjord nutzten.  

Neue Funde bei der Museumserweiterung

Im Jahr 1996 fanden Arbeiten zu einer Erweiterung des Wikingerschiffsmuseums statt. Bei Grabungsarbeiten stießen die Bauarbeiter auf die Überreste von neun weiteren Langbooten aus der Wikingerzeit. Unter den Schiffen befand sich das mit 36 m bisher längste geborgene Langboot aus dieser Epoche. Schätzungen zufolge sollen sich bis zu 100 Seeleute gleichzeitig an Bord befunden haben. Eine Untersuchung des Holzes ergab einen Bauzeitraum um das Jahr 1025. Archäologen bargen an der zweiten Fundstelle über 1.500 Wrackteile und zahlreiche Fragmente. Das organische Material musste zunächst feucht gehalten werden, um dem Zerfall entgegenzuwirken. Anschließend lagen die Wrackteile monatelang in Konservierungsbädern.  

Museumshafen und Bootswerft

Im Außenbereich des Wikingerschiffsmuseums befindet sich der Museumshafen, der über eine direkte Zufahrt zum Roskilde Fjord verfügt. An der Kaimauer liegen fest vertäut die originalgetreuen Nachbauten von Wikingerschiffen. Sie werden zwischen Mai und September für Ausflugsfahrten im Roskilde Fjord genutzt. Echtes Seefahrer-Ambiente kommt auf, wenn sich das Segel mit Wind füllt und das schlanke Langboot Fahrt aufnimmt. Im Juli und August werden Segelausflüge für ganze Gruppen organisiert. In der Bootswerft arbeiten die Schiffsbauer ausschließlich mit Werkzeug, das auch den Wikingern vor rund 1.000 Jahren zur Verfügung stand. Durch diese Form der experimentellen Archäologie gewannen Forscher neue Einblicke in die mittelalterlichen Fertigungstechniken der Nordmänner. Kinder haben im Wikingerschiffsmuseum die Gelegenheit, in den Werkstätten vor Ort mitzuarbeiten und Holzschilde zu bemalen oder Münzen zu schlagen.

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